Stammdaten

Emanuel Herrmann - ein Volkswirt aus Klagenfurt
Beschreibung:

Der Name Emanuel Herrmann ist heute wohl nur Spezialisten der Philatelie und des Postwesens als Name des Erfinders der Postkarte bekannt; mit dieser Bezeichnung ist auch seine Grabstätte in Wien am Meidlinger Friedhof versehen. Wenigen Leuten dürfte heute bekannt sein, dass Emanuel Herrmann 20 Jahre lang als Ordinarius für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule (heute: Technische Universität) Wien gewirkt hat. Da Emanuel Herrmann aus einer Klagenfurter Familie stammte (sein Vater war Bezirkshauptmann in Klagenfurt, sein Onkel ein bekannter Kärntner Geschichtsschreiber) und er in Klagenfurt geboren wurde und hier das Gymnasium besuchte, soll sein Leben und Werk zum Gegenstand einer Untersuchung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt gemacht werden. Dies insbesondere, da zur Lebenszeit Herrmanns (1839–1902) in Klagenfurt keine akademische Ausbildungs- und Forschungsstätte existierte und insbesondere das Fach Volkswirtschaftslehre zu dieser Zeit hier kaum eine Heimat gehabt haben dürfte.

In dem vorliegenden Forschungsprojekt sollen insbesondere zwei Aspekte der Person und des Werks Emanuel Herrmanns näher untersucht werden, wobei angestrebt wird, einen oder mehrere Aufsätze in lokalen (Carinthia I) und/oder internationalen (z.B. European Journal of the History of Economic Thought) Zeitschriften sowie allenfalls eine Monographie zu diesem Thema zu verfassen:

1.  Das Leben von Emanuel Herrmann: Untersucht werden sollen Einzelheiten seiner Biographie wie die Prägung durch das Klagenfurter und Kärntner Umfeld, insbesondere das Gymnasium der Benediktiner, seine Studien der Rechtswissenschaften mit dem Schwerpunkt der Volkswirtschaftslehre in Wien, Prag und Graz, sein Habilitationsverfahren an der Universität Graz sowie seine Tätigkeit an diversen Einrichtungen tertiärer Bildung, in Ministerien der österreichischen Reichshälfte der Habsburgermonarchie und insbesondere seine Tätigkeit als ordentlicher Universitätsprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule Wien. Dazu sollen Originalquellen in Archiven an den genannten Orten eingesehen und ausgewertet werden.

2.  Emanuel Herrmanns Beitrag zur Volkswirtschaftslehre: Erstaunlicherweise ist von den zahlreichen Büchern zu Themen der Volkswirtschaftslehre von Emanuel Herrmann keines in der Bibliothek der Universität Klagenfurt vorhanden. Diese Bücher sollen angeschafft und inhaltlich ausgewertet werden, wobei insbesondere Bezüge zu gegenwärtigen Themen der Volkswirtschaftslehre sowie zu den zeitgleich veröffentlichten Arbeiten der älteren Österreichischen Schule der Nationalökonomie von Interesse sind. Aufgrund der Sekundärliteratur erscheinen insbesondere die drei folgenden Themen des Werks von Herrmann diesbezüglich vielversprechend:

a)  Herrmann hat, bereits im Titel einer seiner Arbeiten, starke Bezüge zu den wirtschaftlichen Folgen technologischer Entwicklungen und Neuerungen in den Mittelpunkt seiner Untersuchungen gestellt. Es wird zu untersuchen sein, ob hier Spuren von Vorläufergedanken zur modernen Innovationsökonomik (z.B. Schumpeter) und zur Wachstumstheorie zu verorten sind.

b)  In einem seiner Werke stellt Herrmann die Frage nach dem „Geheimnis der Macht“. Abgesehen von diesem an sich spannenden Thema, das in der Volkswirtschaftslehre weithin unterbelichtet ist, ist hier der Bezug zum Werk Friedrich von Wiesers „Das Gesetz der Macht“ zu untersuchen.

c)  Rudolf Haller weist in einer Publikation darauf hin, dass Herrmann ein Vertreter einer evolutorischen Volkswirtschaftslehre ist. Diese Behauptung ist näher zu untersuchen und insbesondere die Frage zu stellen, in welchem Sinn die Idee der Evolution im Werk Herrmanns in Analogie auf Konkurrenzsituationen in Märkten angewendet wird.

Schlagworte: Emanuel Herrmann, Volkswirt, Kärnten
Kurztitel: Emanuel Herrmann
Zeitraum: 01.08.2013 - 31.12.2015
Kontakt-Email: -
Homepage: -

MitarbeiterInnen

MitarbeiterInnen Funktion Zeitraum
Reinhard Neck (intern)
  • Projektleiter/in
  • 01.08.2013 - 31.12.2015

Kategorisierung

Projekttyp Forschungsförderung (auf Antrag oder Ausschreibung)
Förderungstyp §27
Forschungstyp
  • Sonstige Forschung
Sachgebiete
  • 5020 - Wirtschaftswissenschaften
Forschungscluster Kein Forschungscluster ausgewählt
Genderrelevanz Genderrelevanz nicht ausgewählt
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: III)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Förderprogramm
Stadt Klagenfurt
Organisation: Stadt Klagenfurt

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt