Wie erleben und bewerten junge Erwachse...

In dem Kooperationsprojekt mit der deutschen Beratungsstelle HateAid wurden 18 bis 27-Jährige zu deren Erfahrung und Umgang mit digitaler Gewalt befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass diese Altersgruppe im Vergleich zu anderen am stärksten von digitaler Gewalt betroffen ist, sich aber nur selten Hilfe bei offiziellen Stellen sucht. Stattdessen sind ihre häufigsten Reaktionen auf digitale Gewalt technische Maßnahmen (melden, sperren, Privatsphäre einschränken) oder Hilfe bei nahestehenden Personen zu suchen, allerdings wird in vielen Fällen auch einfach nichts unternommen, obwohl digitale Gewalt als große Herausforderung erlebt wird. Als Gründe zeichnen sich ein hohes Maß an „Self-Blame“ sowie eine geringe Selbstwirksamkeit in Bezug auf den Umgang mit digitaler Gewalt ab. Altersunabhängig gibt die Mehrheit der Befragten an, sich online einzuschränken, um nicht Opfer von digitaler Gewalt zu werden – und zwar unabhängig davon, ob digitale Gewalt bereits erlebt wurde oder nicht. Das Internet der Zukunft sehen viele als eines, in dem es weniger Anonymität und dafür mehr Kontrolle, Verbote und Strafen gibt. Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.