Stammdaten

Deutschsprachig-jüdische Literatur seit der Aufklärung. Neue Forschungszugänge in Paradigmen.
Beschreibung:

Ziel des vorliegenden Projektes ist eine grundlegende und systematische Darstellung deutschsprachig-jüdischer Literatur seit der Aufklärung in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet, aufbauend auf einem kulturwissenschaftlichen Textverständnis, ferner auf Ansätzen aus der Rezeptionsästhetik, der Übersetzungs-, Transfer-, Raum- und Medientheorie sowie der Wissenschaftsgeschichte. Ausgangspunkt ist dabei die These, dass jüdisches Denken und deutschsprachig-jüdische Literatur nicht primär assimilatorisch an künstlerisch-literarischen und wissenschaftlichen Entwicklungen im deutschsprachigen Raum partizipierten, sondern dass sie diese in dialogischer Weise und Impuls gebend maßgeblich mitkonstituiert haben. Traditionelle Ordnungskriterien wie Nation, Identität, Kultur und Religion werden ebenso wie Bemühungen um Einheit, Kanonisierung, um binäre Unterscheidbarkeit in jüdische und nichtjüdische Kultur und Literatur zurückgestellt zugunsten offenerer Zugänge in Paradigmen.

Diese Paradigmen begegnen den Master-Narrativen mit forschungsorientierter Reflexion und Exemplarität, mit einem Wechsel in der Darstellungsperspektive, um verborgene Zusammenhänge aufzuspüren und synchron wie diachron Vergleiche und Querschnitte zu ermöglichen. Festschreibungen und Vereinnahmungen lassen sich auf diese Weise eher umgehen und der polyphone und interkulturelle Raum der deutsch-jüdischen Literatur kann profilierter, auch akzentuierter in den Mittelpunkt treten. Ansätze und Anregungen in diese Richtung liegen im Yale Companion to Jewish Writing and Thought in German Culture oder in Dan Diners Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur vor. Die Ergebnisse sollen in sechs Handbücher einfließen, wobei die Paradigmen-Orientierung, einerseits eine Anbindung an grundsätzliche, zeitlich übergreifende Frage- und Problemstellungen ermöglicht, andererseits exemplarische und kontroverse Positionen miteinbeziehende Vertiefungen vorsehen wird.

Schlagworte: Glaube und Tradition, sakrale und andere Räume - inter- und transkulturelle jewish spaces, Wissengeschichte, Transferprozesse
Kurztitel: Deutschsprachig-jüdische Literatur
Zeitraum: 01.11.2019 - 30.04.2023
Kontakt-Email: primus.kucher@aau.at
Homepage: -

MitarbeiterInnen

MitarbeiterInnen Funktion Zeitraum
Primus Heinz Kucher (intern)
  • Projektleiter/in
  • 01.11.2019 - 30.04.2023
Alexandra Strohmaier (intern)
  • wiss. Mitarbeiter/in
  • 01.11.2019 - 31.12.2020
Petra Pulverer (intern)
  • stud. Mitarbeiter/in
  • 01.12.2019 - 30.06.2020

Kategorisierung

Projekttyp Forschungsförderung (auf Antrag oder Ausschreibung)
Förderungstyp §26
Forschungstyp
  • Grundlagenforschung
Sachgebiete
  • 602014 - Germanistik
  • 602022 - Judaistik
  • 605002 - Kulturgeschichte
Forschungscluster Kein Forschungscluster ausgewählt
Genderrelevanz 60%
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: I)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
Arbeitsgruppen
  • Jewish Studies

Kooperationen

Organisation Adresse
Professur für Religionsgeschichte und Literatur des Judentums
Basel
Schweiz
CH  Basel
Institut für Europäisch-jüdische Literatur- und Kulturgeschichte
Aachen
Deutschland
DE  Aachen
Centrum für Jüdische Studien - Universität Graz
8020 Graz
Österreich - Steiermark
AT - 8020  Graz