Stammdaten

Späte Abschriften der Werke des Bonvesin da la Riva. Schreibereingriffe zwischen Texttransformation und Koineisierung
Beschreibung:

Im Zentrum steht die Untersuchung später Abschriften der Werke des Bonvesin da la Riva (vor 1250 – 1313/1315), dem wohl wichtigsten Poeten des 13. Jahrhunderts in der Lombardei und dem gesamten norditalienischen Raum. Der Fokus wird hierbei insbesondere auf Zeugnissen des 14. und 15. Jahrhunderts liegen, welche es zu edieren und sprachhistorisch zu analysieren gilt. Zentrales Forschungsinteresse ist somit die diachrone Spracherforschung des Altmailändischen. Anhand der Untersuchung der sprachlichen und textuellen Schreibereingriffe sollen Erkenntnisse über laufende Sprachwandelprozesse erlangt werden.  

Insgesamt werden acht vernakularsprachliche Verstexte analysiert, welche der Texttradition Bonvesins da la Riva angehören: De die iudicii (D), De anima cum corpore (E-F), De peccatore cum Virgine (I), Laudes de Virgine Maria (L), Rationes quare Virgo tenetur diligere peccatores (M), De quinquaginta curialitatibus ad mensam (N), Vulgare de passione sancti Job (O), Vita beati Alexii (P). Diese didaktisch-moralisierenden und religiösen Dichtungen befinden sich sowohl in der ältesten (um 1300) und bedeutendsten Handschrift α, Ital. Qu. 26 (auch Codice Berlinese) der Staatsbibliothek zu Berlin sowie in weiteren späteren Manuskripten des 14. und 15. Jahrhunderts (β, γ, δ, ζ). 

In Bezug auf die späten Abschriften der Werke des Mailänders werden die ablaufenden Sprachentwicklungsprozesse beobachtet. Demzufolge sollen nicht die Existenz einer Varietät diskutiert, sondern vielmehr die ablaufenden Koineisierungsprozesse innerhalb des (spät)mittelalterlichen Textkorpus anhand adäquater Modelle nachgezeichnet werden.  

Hinsichtlich der Analyse des Sprachwandels nehmen die Kopisten und die von ihnen durchgeführten Schreibereingriffe eine zentrale Rolle ein. Sie sind es, die in den abzuschreibenden Text sprachlich eingreifen und uns durch ihre Korrekturen und Innovationen ermöglichen, Rückschlüsse auf die Varietät und ihre Entwicklung zu ziehen. Zusätzlich zu den Eingriffen auf sprachlicher Ebene wird sich die vorliegende Forschungsarbeit ebenso mit den textuellen Schreiberinnovationen auseinandersetzen.

Neben der im Vordergrund stehenden sprachhistorischen Analyse soll eine interpretative Edition der zum größten Teil unedierten (D, E-F, I, M, O aus β, D aus γ und N aus ζ) oder unzulänglich transkribierten (L aus β, N aus γ) Abschriften der Werke Bonvesins da la Riva bereitgestellt werden.

Schlagworte: Bonvesin da la Riva, Sprachgeschichte der Lombardei, Altlombardisch, Sprachwandelprozesse, Edition, sprachhistorische Analyse, texthistorische Analyse, Texttransformation, Koineisierung, Schreibereingriffe
Kurztitel: Späte Abschriften der Texte Bonvesins
Zeitraum: 31.10.2018 - 30.04.2022
Kontakt-Email: lisa.struckl@aau.at
Homepage: -

MitarbeiterInnen

MitarbeiterInnen Funktion Zeitraum
Lisa Struckl (intern)
  • Dissertant/in
  • 31.10.2018 - 15.04.2022

Kategorisierung

Projekttyp laufender Arbeitsschwerpunkt
Förderungstyp Sonstiger
Forschungstyp
  • Grundlagenforschung
Sachgebiete
  • 602042 - Romanistik
  • 602057 - Historische Linguistik
Forschungscluster Kein Forschungscluster ausgewählt
Genderrelevanz Genderrelevanz nicht ausgewählt
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: n.a.)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
  • Für die zugeordneten Organisationseinheiten sind keine Klassifikationsraster vorhanden
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Keine Förderprogramme vorhanden

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt