Smart Network / Cultures of Debate and ...

Mit der Verbreitung digitaler Technologien hat sich ein Wandel der Kommunikationskulturen vollzogen, der eng verflochten ist mit der Neuverhandlung von Identität, Öffentlichkeit und (politischer) Teilhabe. Die offenen Strukturen sozialer Medien haben neue Normen und Möglichkeiten der Informationsverbreitung und der Meinungsbildung etabliert, die einerseits ehemals randständigen Akteur*innen und Positionen Raum geben, während andererseits eine Fragmentierung und Polarisierung von Öffentlichkeiten und eine Infragestellung etablierter Machtstrukturen zu beobachten sind, die, zumindest von einigen Beobachter*innen, als Gefährdungen und Erosionen demokratischer Ordnungen wahrgenommen werden. Besonders deutlich wird dies, wenn man den Blick auf Debatten wirft, verstanden als eine spezifische, auf den Austausch vernunftbasierter Argumente zwischen als grundsätzlich gleichwertig anerkannten Teilnehmer*innen basierende Kommunikationsform bzw. Kulturtechnik. Debatten kommt für das Selbstverständnis und die politische Kultur der westlichen Moderne eine besondere Bedeutung zu, eine Bedeutung, die in jüngster Zeit als Folge der skizzierten Veränderungen allerdings zunehmend infrage gestellt und problematisiert wird. An diesen Schnittstellen setzt das Forschungsanliegen zum Thema „Debattenkulturen im Medienwandel“ an.

Unsere Forschungsinitiative zeichnet sich durch eine interdisziplinäre, transhistorische und transkulturelle Ausrichtung und durch eine Vielfalt an theoretischen und methodischen Zugängen aus, die eine breite Einbindung der Fächer aus den Geistes- und Sozialwissenschaften ermöglichen. In unterschiedlichen Formaten möchten wir  2021 unsere konzeptionellen Ideen zum Themenfeld „Debattenkulturen im Medienwandel“ aus den unterschiedlichen disziplinären  Die tragende Struktur bildet dabei das Netzwerk der geistes- und sozialwissenschaftlichen Graduiertenschulen, die gemeinsam im Rahmen des Ankerthemas ein interdisziplinäres Feld bearbeiten und daraus weitere Forschungsperspektiven entwickeln.

Das Netzwerk wird von der Westfälische Wilhelms-Universität Münster finanziert.