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Die Säulen der Einheit und die Brücken im Fach – Geographische Forschung zwischen Rhetorik und Praxis
Beschreibung: Seitdem es sie gibt, ist die universitäre Geographie damit beschäftigt gewesen, sich selbst zu beschreiben. Das gilt zunächst vor allem für die Anfangsphase disziplinärer Ausdifferenzierungsprozesse seit Beginn des 19. Jahrhunderts. Aber auch im Zuge der stärkeren Institutionalisierung des Faches während des 20. Jahrhunderts blieb die Frage nach dem disziplinären Selbstverständnis virulent. Und noch immer ist eine auffällige Unsicherheit über den Erkenntnisgegenstand und die spezifische Forschungsperspektive der Geographie zu beobachten. Diese Unsicherheit basiert u.a. auf dem Doppelcharakter der Geographie als Natur- und Geisteswissenschaft und dem damit verbundenen Anspruch, beide Bereiche zu vereinen. Diese Einheitsidee ist spätestens seit dem Kieler Geographentag 1969 immer wieder problematisiert worden: Während Einheitsskeptiker auf wissenschaftstheoretisch begründbare Inkommensurabilitäten verweisen, betonen Einheitsoptimisten die Notwendigkeit und den Mehrwert einer Geographie als integrative Wissenschaft. In einer aktuellen Lesart wird die Idee des Brückenfachs als Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb der Disziplinen herausgestellt und – bspw. in Anbetracht der komplexen Problemlagen des Global (Environmental) Change – die „innerdisziplinäre Interdisziplinarität“ (Daschkeit 2000) als innovativ und zeitgemäß betont. Jenseits dieser teils emotional geführten innerfachlichen Diskussion ist eine empirische Annährung an die Einheitsfrage bislang jedoch kaum unternommen worden. Als Ausgangspunkt für unsere Untersuchungen wollen wir den seit fast 80 Jahren meist als selbstironische Verlegenheitsformel durch die Fachwelt geisternden Slogan „geography is what geogarphers do“ (Parkins 1934) ernst nehmen und die geographische Forschungspraxis im deutschsprachigen Raum betrachten. Vor dem Hintergrund des Brückenfach-Anspruchs und der Einheitsrhetorik wollen wir fragen: What do Geographers do? Wie überbrücken sie? Wie praktizieren sie die Einheit? Methodologisch basiert die Untersuchung auf dem Forschungsansatz der Sozialen Netzwerkanalyse (SNA).Das Ziel ist, die verbindenden Themenfelder (‚Schnittstellen‘) sowie die integrativen Akteure der (gesamt-)geographischen Wissenschaft zu explorieren. Mit Hilfe bibliometrischer Analysen machen wir uns auf die Suche nach den „Säulen“ der Einheit und den „Brücken“ in unserem Fach. Gefördet von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Schlagworte: Einheit der Geographie, Bibliometrie, Interdisziplinarität, Wissenschaftsforschung, SNA, Wissenschaftssoziologie, Zitationsanalyse
Kurztitel: n.a.
Zeitraum: 01.12.2013 - 01.12.2015
Kontakt-Email: philipp.aufenvenne@aau.at
Homepage: http://www.geographische-praxis.uni-osnabrueck.de/home.html

MitarbeiterInnen

MitarbeiterInnen Funktion Zeitraum
Philipp Aufenvenne (intern)
  • Antragsteller/in
  • Projektleiter/in
  • 01.12.2013 - 01.12.2015
  • 01.12.2013 - 01.12.2015

Kategorisierung

Projekttyp laufender Arbeitsschwerpunkt
Förderungstyp Sonstiger
Forschungstyp
  • Grundlagenforschung
Sachgebiete
  • 507017 - Sozialgeographie
  • 509017 - Wissenschaftsforschung
Forschungscluster Kein Forschungscluster ausgewählt
Genderrelevanz 0%
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: II)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Keine Förderprogramme vorhanden

Kooperationen

Organisation Adresse
Universität Osnabruck
Barbarastraße 7
49074 Osnabruck
Deutschland
  +495419694556
  +495419694333
Barbarastraße 7
DE - 49074  Osnabruck