Stammdaten

Norm und Abweichung in der postjugoslawischen KriegsprosaZirkuläre Strukturen in der bosnisch/ kroatisch/serbischen Literatur nach 1990
Beschreibung:

In Gesellschaften, wie denen der Nachfolgeländer Jugoslawiens, die mit Prozessen der Nationenbildung konfrontiert sind, ist die Frage nach dem Umgang mit Differenzen von grundlegender Bedeutung für den demokratischen Fortgang dieser Prozesse – um so mehr als diese Länder, insbesondere Bosnien, Kroatien und Serbien aus brutalen nationalistischen Kriegen entstanden sind. Dort scheint sich die Nationenbildung jedoch im politischen Mainstream-Diskurs eher als kulturelle Differenzierung zu entfalten, die sich aus essentialistisch aufgefassten Identitätsauffassungen speist, die Abstammung, Religion, Sprache und Geschlecht betreffen. Im Gegensatz zu solchen Formen der Identitätspolitik stellen viele Werke der bosnisch/kroatisch/serbischen Literatur einen alternativen Diskurs im Kampf um die Erinnerung dar, indem sie eine Pluralität der Deutungen, und somit nicht nur „den Krieg fördernde diskursive Formationen“ anbieten (Kobolt). Indem diese Werke, so meine These, Mechanismen der Ab- und Ausgrenzung aufdecken, biologistische und essentialistische Identitätskonzepte hinterfragen, das gegenseitige Hervorbringen von Krieg, Norm und Abweichung thematisieren, untergraben sie den eher separatistischen Charakter der jeweiligen Mainstream-Kulturen und liefern somit einen eigenständigen Beitrag zu den unterschiedlichen Vergemeinschaftungsprozessen. Affirmative Werke, also den Krieg bzw. die Kriegsrelevanz von Differenzen bejahenden Werke sollen eher als Vergleichsfolie herangezogen werden.

Schlagworte: Postcolonial-, Cultural-, Gender-Studies, Prosa, Alterität, Differenz (nation, gender), Wahn(sinn), Südslawische Literatur (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch), zeitgenössische Literatur
Kurztitel: n.a.
Zeitraum: 01.01.2011 - 30.06.2019
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MitarbeiterInnen

MitarbeiterInnen Funktion Zeitraum
Cristina Beretta (intern)
  • Projektleiter/in
  • 01.01.2011 - 30.06.2019

Kategorisierung

Projekttyp laufender Arbeitsschwerpunkt
Förderungstyp Sonstiger
Forschungstyp
  • Grundlagenforschung
Sachgebiete
  • 602053 - Vergleichende Literaturwissenschaft
  • 605004 - Kulturwissenschaft
  • 504014 - Gender Studies
  • 602047 - Slawistik
  • 504021 - Migrationsforschung
Forschungscluster
  • Bildungsforschung
Genderrelevanz 50%
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: n.a.)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
  • Für die zugeordneten Organisationseinheiten sind keine Klassifikationsraster vorhanden
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Keine Förderprogramme vorhanden

Kooperationen

Organisation Adresse
Universität Heidelberg
Deutschland
DE