Stammdaten

Globalisierung des Managements
Beschreibung: Im Zuge der Globalisierungsdebatte sind auch Fragen nach der Transnationalisierung von Eliten, insbesondere Wirtschaftseliten, und deren Karrieren aufgeworfen worden. Erste ‚starke’ Thesen hierzu stammen aus der wirtschaftsnahen Managementforschung. Sie sieht im sogenannten ‚Globalmanager’ einen neuen, zur globalen Wirtschaft komplementären Managertypus. Der ‚Globalmanager’ repräsentiert den Idealtypus des Managers von transnationalen Unternehmen. Er zeichnet sich durch eine supra-lokale Orientierung aus, ist imstande, kulturelle Unterschiede zu überbrücken, und sichert erfolgreich die transnationale Koordination von Aktivitäten und den Austausch von Wissen. Multiperspektivität und Interkulturalität sind also zentrale Charakteristika eines solchen Managertypus (Bartlett/Ghoshal 1990; Kanter 1996). Anknüpfend an diese Thesen zum ‚Globalmanager’ legt die Harvard-Ökonomin Rosabeth Moss Kanter mit ihrem 1995 erschienenen Buch „World Class“ eine weitergehende, sozialstrukturelle These vor: Sie geht von der Herausbildung einer globalen Elite solcher Topmanager und von einer Verschmelzung der Managementkulturen im Topmanagement zu einer ‚Weltkultur des Managements’ aus (vgl. auch Sclair). Trotz des normativen und teilweise auch pathetischen Duktus solcher Beiträge aus der internationalen Managementforschung ist die These vom ‚Globalmanager’ und der Herausbildung einer transnationalen Wirtschaftselite auch soziologisch interessant. In der Soziologie ist die These vom ‚Globalmanager’ zunächst in der Sozialstruktur-Perspektive aufgegriffen worden. So hat der Darmstädter Elitenforscher Michael Hartmann die Kanter’sche These zum Ausgangspunkt mehrerer empirischer Studien (1999; 2005) zur Internationalisierung des Topmanagements von global players gemacht. Hartmanns Fazit: Die Internationalisierung der Wirtschaft habe die nationale Prägung der Topkarrieren in den Großkonzernen bislang kaum verändert, die Dominanz der nationalen Aufstiegspfade in Spitzenpositionen der Wirtschaft sei ungebrochen. Ist der ‚Globalmanager’ also nur ein normativ hoch aufgeladenes Leitbild der praxis- und beratungsnahen Managementliteratur ohne empirische Entsprechung? Dieser Frage wird auf der Basis von leitfadengestützten Interviews mit Expatriates, die von ihrer Konzernzentrale an ausländische Standorte entsandt wurden, sowie mit wieder zurückgekehrten Expatriates nachgegangen. Erste Ergebnisse sind in verschiedenen Vorträgen präsentiert worden und sollen in Kürze in Aufsatzform vorgelegt werden.
Schlagworte: Globalisierung, Management
Kurztitel: n.a.
Zeitraum: 01.01.2007 - 31.07.2010
Kontakt-Email: ursula.mense@uni-klu.ac.at
Homepage: -

MitarbeiterInnen

MitarbeiterInnen Funktion Zeitraum
Ursula Mense-Petermann (intern)
  • Kontaktperson
  • 01.01.2007 - 31.07.2010

Kategorisierung

Projekttyp laufender Arbeitsschwerpunkt
Förderungstyp Sonstiger
Forschungstyp Kein Forschungstyp ausgewählt
Sachgebiete
  • 5415 - Wirtschaftssoziologie *
Forschungscluster Kein Forschungscluster ausgewählt
Genderrelevanz 0%
Projektfokus
  • Science to Science (Qualitätsindikator: n.a.)
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
Arbeitsgruppen Keine Arbeitsgruppe ausgewählt

Finanzierung

Keine Förderprogramme vorhanden

Kooperationen

Keine Partnerorganisation ausgewählt