Projekt: Kulturvergleichende Validierung von Ins...
Stammdaten
Kulturvergleichende Validierung von Instrumenten zur Erfassung psychischer Traumafolgen | |
Beschreibung: | Flüchtlinge und Asylwerber leiden häufig an psychischen Störungen, wobei traumatischer Stress und Depression besonders oft vorkommen. Viele der Betroffenen wurden Opfer von Vergewaltigung, Folter oder Verstümmelung und haben kriegerische Auseinandersetzungen und andere lebensbedrohliche Ereignisse oder die Ermordung von Freunden oder Verwandten miterlebt. Die internationalen psychiatrischen Klassifikationssysteme DSM-IV und ICD-10 haben Diagnostische Kriterien für die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) konzipiert, welche die klinisch-psychologischen Folgen von Traumatisierung erfassen sollen. Aus der Literatur ist aber bekannt, dass die diagnostischen Kategorien von DSM-IV und ICD-10 die medizinischen und psychologischen Kategorien westlicher Industriegesellschaften reflektieren und nur teilweise auf andere Kulturen übertragen werden können. Andererseits sind einige psychometrische Messinstrumente bekannt, welche nur teilweise auf das Konstrukt "PTSD" zurückgreifen und erfolgreich in einem kulturübergreifenden Zusammenhang angewandt wurden: (1) die Hopkins Symptom Checklist-25, (2) das Harvard Trauma Questionnaire, (3) die Clinician Administered PTSD Scale, (4) die Impact of Event Scale und (5) das Bradford Somatic Inventory (BSI). Für die Arbeit mit weiteren ethnischen Gruppen müssen diese Instrumente jedoch kulturübergreifend validiert werden. Im beantragten Projekt wollen wir diese Instrumente bei N = 50 Asylwerberinnen und Asylwerbern erproben, die aus (1) Afghanistan, (2) Tschetschenien und (3) Westafrika (insgesamt N = 150) nach Österreich kamen. Für jede Gruppe soll die konvergente Validität bestimmt werden, wobei das Ergebnis eines diagnostischen Interviews als Kriterium dienen soll. Diese Instrumente sollen auch auf Itemebene teststatistisch untersucht und ihre Reliabilität soll für jede ethnische Gruppe bestimmt werden. Auf der Grundlage der Spezifität und Sensitivität sollen für jede ethnische Gruppe geeignete Instrumente ausgewählt und Diskriminanzanalysen berechnet werden. Das Projekt hat wichtige praktische Auswirkungen im Hinblick auf die geplante österreichische Asylgesetzgebung: von den Behörden beauftragte Sachverständige, welche bei Asylwerberinnen und Asylwerbern Traumatisierung zu diagnostizieren haben, werden auf eine Batterie kulturspezifischer Tests zurückgreifen können, welche eine objektive, reliable und valide Diagnose posttraumatischer Belastung bei unterschiedlichen ethnischen Gruppen erlauben. |
Schlagworte: | Kulturvergleich, Trauma, Diagnostik |
Cross-Cultural Validation of Psychometric Measures of Psychological Consequences of Trauma | |
Beschreibung: | Psychiatric disorders, especially symptoms of posttraumatic stress and depression, have been found frequently in refugees and asylum seekers. Many of them have survived rape, torture or mutilation, experienced combat or other life threatening events or witnessed the assassination of friends or relatives. The international psychiatric classification systems, DSM-IV and ICD-10 proposed Diagnostic Criteria for Posttraumatic Stress Disorder (PTSD) in order to assess the clinical consequences of posttraumatic stress. It has been shown, however, that the diagnostic categories of DSM/ICD reflect the medical and psychological concepts of Western industrialized nations and can only partly be applied to non-Western populations. On the other hand some psychometric measures exist which only partly rely on the PTSD construct and which have been applied successfully in a cross-cultural context: (1) the Hopkins Symptom Checklist-25, (2) the Harvard Trauma Questionnaire, (3) the Clinician Administered PTSD Scale, (4) the Impact of Event Scale, and (5) the Bradford Somatic Inventory (BSI). Still, for the work with specific ethnic groups, the cross-cultural validity of these measures has to be ascertained. In the present project, we want to apply these scales to N = 50 asylum seekers who have come to Austria from (1) Afghanistan, (2) Tschetschenia and (3) Western Africa (total N = 150) and to assess their convergent validity for each group on the basis of diagnostic interviews as a criterion. These instruments will also be examined on the item level and their reliability will be assessed. For each ethnic group appropriate instruments will be selected on the basis of their sensitivity and specificity, and discrimnant analyses will be computed. The project has important practical implications in the light of the proposed legislation for asylum seekers in Austria. Expert witnesses consulted by the authorities for a diagnosis of traumatization will have culture sensitive sets of psychometric instruments at hand which, together with personal interviews, will contribute to an objective, reliable and valid diagnosis of posttraumatic stress in different ethnic groups. |
Schlagworte: | Diagnostics, Cross-Cultural Comparison, Trauma |
Kurztitel: | n.a. |
Zeitraum: | 01.05.2004 - 30.04.2006 |
Kontakt-Email: | - |
Homepage: | - |
MitarbeiterInnen
MitarbeiterInnen | Funktion | Zeitraum |
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Walter Renner (intern) |
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Klaus Ottomeyer (intern) |
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Ingrid Evelyn Salem (intern) |
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Zuordnung
Organisationseinheit | ||||
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Fakultät für Sozialwissenschaften
Institut für Psychologie Abteilung für Sozialpsychologie
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Kategorisierung
Projekttyp | Forschungsförderung (auf Antrag oder Ausschreibung) |
Förderungstyp | Sonstiger |
Forschungstyp |
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Sachgebiete | |
Forschungscluster |
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Genderrelevanz | 40% |
Projektfokus |
Klassifikationsraster der zugeordneten Organisationseinheiten:
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Arbeitsgruppen | Keine Arbeitsgruppe ausgewählt |
Forschungsaktivitäten
(Achtung: Externe Aktivitäten werden im Suchergebnis nicht mitangezeigt)
Projekte | Keine verknüpften Projekte vorhanden |
Publikationen |
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Veranstaltungen | Keine verknüpften Veranstaltung vorhanden |
Vorträge | Keine verknüpften Vorträge vorhanden |