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Dieser Umbau ist eines der großen gesellschaftlichen Reformprojekte. Die Frage ist, wie organisieren entwickelte Industriegesellschaften die für die Entwicklung der Gesellschaftsmitglieder und der Gesamtgesellschaft notwendigen öffentlichen Leistungen („Public Goods“) wie Bildung, Gesundheitsversorgung, Wissenschaft, Teilhabe an Kultur, Infrastrukturleistungen im Bereich der Wasserversorgung, des Verkehrs, der Kommunikation, Sicherheit und Schutz der natürlichen Ressourcen. Dieser Veränderungsprozess geht weit über Verwaltungsmodernisierung hinaus. Er betrifft die Neugestaltung der Beziehungen von Staat, Markt und organisierter Zivilgesellschaft als politischer und interorganisationaler Prozess. Vom Ausgang dieses Umbauprozesses hängt es ab, wie die gesellschaftlichen Standards in Bezug auf die öffentlichen Leistungen aussehen werden. Die Organisationsform der öffentlichen Leistungen bestimmt auch das Verhältnis der Bürgerinnen zu Staat und Gemeinwesen, prägt die politische Kultur der Gesellschaften. Nur wenn der Umbau der Organisationen, die öffentliche Leistungen erbringen, zu gut gemanagten, kundenorientierten, „Unternehmen“ gelingt, werden diese Organisationen als öffentliche Einrichtungen Bestand haben können. Das setzt voraus, dass die Organisationen und ihre MitarbeiterInnen in die Lage versetzt werden, Autonomie und Selbstorganisation zu bewältigen. Das setzt weiter voraus, dass es gelingt, Innovationskraft, Unabhängigkeit und Qualität der Angebote mit einer kostenbewussten und effizienten Aufgabenerfüllung zu verbinden. Im Reformprozess öffentlicher Leistungen sind in besonderer Weise die gesellschaftlichen Steuerungsinstanzen in Verwaltung und Politik und andererseits die Leitungskräfte und StabsmitarbeiterInnen der relativ selbständigen Dienstleistungsorganisationen gefordert. Die Ausgestaltung dieser Steuerungsbeziehung als Beziehung von selbständigen Organisationen mit unterschiedlichen Funktionen im Gesamtsystem wird eines der interessantesten Themen der Organisationsentwicklung öffentlicher Leistungen in den nächsten Jahren sein. Die zentrale Herausforderung für Politik, Verwaltung, Führungskräfte, MitarbeiterInnen und BeraterInnen besteht darin, diesen Umbauprozess in einer Weise zu gestalten, die auf die speziellen Aufgaben und besonderen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Bedacht nimmt und dabei eine neue „Managementkultur des Öffentlichen“ entwickelt werden kann. |